Pressespiegel
Einige Medienberichte über den Protest und die Folgen. Einen umfangreicheren Pressespiegel aus der Zeit des Gipfels gibt es bei DEM Pressespiegel zum G8 Gipfel 2007 unter
Badespasz.

24. März 2007
NNN/SVZ - G8-Gegner wollen Gipfel abriegeln - Ziviler Ungehorsam geplant – aber keine Eskalation
Rostock/Heiligendamm (Gregor Jungheim) • Durch Blockaden mit bis zu 10 000 Teilnehmern will die Kampagne „Block G8“ den Wirtschaftsgipfel im Juni in Heiligendamm von der Infrastruktur abschneiden. Ihr Mittel ist der zivile Ungehorsam, heißt es von den Veranstaltern. Ordnungswidrigkeiten zu verüben nehmen sie in Kauf – aber nicht mehr. Sie kommen von den christlichen Kirchen, Gewerkschaften und Nichtregierungs-Organisationen bis hin zu stark links orientierten Gruppierungen. Ihr gemeinsames Ziel: die Zufahrten zum Kempinski Grand Hotel in Heiligendamm während des G8-Gipfels im Juni zu blockieren. Die Kampagne „Block G8“ stellte gestern erstmals ihre Pläne vor.
„Staatschefs und ihre engsten Mitarbeiter werden mit dem Hubschrauber kommen“, sagte Kampagnensprecher Christoph Kleine im Haus des Rostocker Vereins „Pumpe“. „Aber wir wollen den Gipfel von seiner Infrastruktur abschneiden.“ Geplant sei, die Zufahrtstraßen zu besetzen. Insbesondere sollen Dolmetscher oder Sicherheitskräfte aufgehalten und der Versorgungsverkehr erschwert werden. Die Kampagne hat dagegen keine Ambitionen, hinter den zwölf Kilometer langen Zaun zu gelangen, der das Gebiet weiträumig abschirmt.
Warum protestieren sie
gegen den Gipfel?Die G8-Gegner sprechen dem Treffen jede demokratische Legitimation ab. „Die Regierungen von acht Staaten maßen sich an, über die Verhältnisse auf dem ganzen Erdball zu bestimmen“, kritisierte Kampagnensprecherin Frauke Banse. Zudem verfolgten die Teilnehmer eine Politik, bei der Konzerne und Großanleger im Mittelpunkt stehen. Dies trage dazu bei, die weltweite Ungleichheit noch zu verstäken, so die Sprecherin.
Wie soll der Protest aussehen?Die Kampagne will nach eigener Aussage in zwei Schritten vorgehen. In der ersten Phase versuchen die bis zu 10000 Demonstranten, die anvisierten Orte und Zufahrtsstraßen zu erreichen. Hierbei gilt das Prinzip „wir gehen immer weiter“, berichtete Kleine. „Kommen wir nach vorne hin nicht weiter, gehen wir zur Seite, bis wir eine Lücke finden.“ Sind die Zufahrtsstraßen erreicht, beginnt die zweite Phase unter dem Motto „Wir sind gekommen, um zu bleiben“. Das heißt: Die Demonstranten werden nicht freiwillig das Feld räumen, sondern Menschenketten und Sitzblockaden bilden, um ihren Abtransport zu verhindern.
Wie weit wollen die Demonstranten gehen? „Versuchen der Polizei, die Demonstration zu räumen, werden wir mit Mitteln des zivilen Ungehorsams widerstehen“, kündigte Kleine an. Wenn ein Blockadeverbot verhängt werde – was wahrscheinlich ist – sei es eine Ordnungswidrigkeit, die Zufahrten zu versperren, informiert Banse. Darüber werde sie die Teilnehmer in Kenntnis setzen. Eventuelle Gerichtsprozesse wollen die Organisatoren später nutzen, um noch einmal auf ihre Kritik am Gipfel hinzuweisen. Der Protest soll ansonsten friedlich verlaufen. Hierauf habe sich die Kampagne mit den zurzeit 53 teilnehmenden Organisationen verständigt, versicherte Banse. „Ich habe das große Vertrauen, dass sich die Teilnehmer an die Absprachen halten“, sagte Kleine. Krankenwagen würden durchgelassen. Sollte es dagegen Heiligendammer geben, die während des Gipfels nach Rostock zur Arbeit fahren, müssten sie die Blockaden durchstehen.
Wie gehen sie mit der Polizeipräsenz um?„Blockaden werden nicht geduldet“, lautet die klare Aussage von Knut Abramowski, Leiter des Polizei-Planungsstabes. Konflikte sind also programmiert. „Wir selbst wollen keine Eskalation und der Polizei auch keinen Vorwand hierfür liefern“, so Kampagnensprecher Kleine. Die Organisatoren hoffen, dass das Polizeiaufgebot schlicht an der Masse der Teilnehmer scheitern wird. „Wir greifen auf langjährige Erfahrungen zurück“, sagte Banse. Durch geschicktes und organisiertes Auseinanderlaufen sei selbst eine polizeiliche Übermacht zu irritieren.
Welche „Lebenserwartung“ hat der Protest?Die Organisatoren gehen davon aus, dass ihnen eine Blockade an allen drei Tagen des Gipfels (6. bis 8. Juni) gelingt. „Wir kommen immer wieder“, kündigte Frauke Banse an. Die Teilnehmer wollen sich mit Schlafsäcken, Plastikplanen und Vorräten wappnen, um eine tagelange Blockade durchzustehen. Falls es anders komme, gebe es einen Plan B: Protestaktionen an anderen Orten, wie dem Flughafen Rostock-Laage oder den Hotels der Landesdelegationen.
Mehr Informationen:
http://www.block-g8.de
„Staatschefs und ihre engsten Mitarbeiter werden mit dem Hubschrauber kommen“, sagte Kampagnensprecher Christoph Kleine im Haus des Rostocker Vereins „Pumpe“. „Aber wir wollen den Gipfel von seiner Infrastruktur abschneiden.“ Geplant sei, die Zufahrtstraßen zu besetzen. Insbesondere sollen Dolmetscher oder Sicherheitskräfte aufgehalten und der Versorgungsverkehr erschwert werden. Die Kampagne hat dagegen keine Ambitionen, hinter den zwölf Kilometer langen Zaun zu gelangen, der das Gebiet weiträumig abschirmt.
Warum protestieren sie
gegen den Gipfel?Die G8-Gegner sprechen dem Treffen jede demokratische Legitimation ab. „Die Regierungen von acht Staaten maßen sich an, über die Verhältnisse auf dem ganzen Erdball zu bestimmen“, kritisierte Kampagnensprecherin Frauke Banse. Zudem verfolgten die Teilnehmer eine Politik, bei der Konzerne und Großanleger im Mittelpunkt stehen. Dies trage dazu bei, die weltweite Ungleichheit noch zu verstäken, so die Sprecherin.
Wie soll der Protest aussehen?Die Kampagne will nach eigener Aussage in zwei Schritten vorgehen. In der ersten Phase versuchen die bis zu 10000 Demonstranten, die anvisierten Orte und Zufahrtsstraßen zu erreichen. Hierbei gilt das Prinzip „wir gehen immer weiter“, berichtete Kleine. „Kommen wir nach vorne hin nicht weiter, gehen wir zur Seite, bis wir eine Lücke finden.“ Sind die Zufahrtsstraßen erreicht, beginnt die zweite Phase unter dem Motto „Wir sind gekommen, um zu bleiben“. Das heißt: Die Demonstranten werden nicht freiwillig das Feld räumen, sondern Menschenketten und Sitzblockaden bilden, um ihren Abtransport zu verhindern.
Wie weit wollen die Demonstranten gehen? „Versuchen der Polizei, die Demonstration zu räumen, werden wir mit Mitteln des zivilen Ungehorsams widerstehen“, kündigte Kleine an. Wenn ein Blockadeverbot verhängt werde – was wahrscheinlich ist – sei es eine Ordnungswidrigkeit, die Zufahrten zu versperren, informiert Banse. Darüber werde sie die Teilnehmer in Kenntnis setzen. Eventuelle Gerichtsprozesse wollen die Organisatoren später nutzen, um noch einmal auf ihre Kritik am Gipfel hinzuweisen. Der Protest soll ansonsten friedlich verlaufen. Hierauf habe sich die Kampagne mit den zurzeit 53 teilnehmenden Organisationen verständigt, versicherte Banse. „Ich habe das große Vertrauen, dass sich die Teilnehmer an die Absprachen halten“, sagte Kleine. Krankenwagen würden durchgelassen. Sollte es dagegen Heiligendammer geben, die während des Gipfels nach Rostock zur Arbeit fahren, müssten sie die Blockaden durchstehen.
Wie gehen sie mit der Polizeipräsenz um?„Blockaden werden nicht geduldet“, lautet die klare Aussage von Knut Abramowski, Leiter des Polizei-Planungsstabes. Konflikte sind also programmiert. „Wir selbst wollen keine Eskalation und der Polizei auch keinen Vorwand hierfür liefern“, so Kampagnensprecher Kleine. Die Organisatoren hoffen, dass das Polizeiaufgebot schlicht an der Masse der Teilnehmer scheitern wird. „Wir greifen auf langjährige Erfahrungen zurück“, sagte Banse. Durch geschicktes und organisiertes Auseinanderlaufen sei selbst eine polizeiliche Übermacht zu irritieren.
Welche „Lebenserwartung“ hat der Protest?Die Organisatoren gehen davon aus, dass ihnen eine Blockade an allen drei Tagen des Gipfels (6. bis 8. Juni) gelingt. „Wir kommen immer wieder“, kündigte Frauke Banse an. Die Teilnehmer wollen sich mit Schlafsäcken, Plastikplanen und Vorräten wappnen, um eine tagelange Blockade durchzustehen. Falls es anders komme, gebe es einen Plan B: Protestaktionen an anderen Orten, wie dem Flughafen Rostock-Laage oder den Hotels der Landesdelegationen.
Mehr Informationen:
